Montag, 26. Dezember 2016

Bald vier Monate Indien

Viel, viel ist passiert.
Ich habe mein erstes Weihnachten weit weg verbracht und auch eine Woche hier, ohne Caterina gelebt.
Warum? Caterinas Mutter ist Anfang Dezember für zwei Wochen zu besuch gekommen, eine hat sie hier verbracht, um unser Leben hier kennenzulernen. Die andere Woche sind die beiden gemeinsam gereist.
Ich fand den Besuch ganz spannend, zum einen, weil ich Caterina erleben konnte wie sie ist, wenn sie sozusagen mit ihrer Familie zusammen ist. Und zum anderen wurden uns neue Denkanstöße gegeben und man hat die gewohnten Sachen nocheinmal überdacht, weil jemand, dem die noch fremd waren, sie das erste Mal erlebt oder gesehen hat.
Außerdem hatte ich durch die Woche alleine hier die Möglichkeit, unsere Mitarbeiter alleine zu begegnen. Das war irgendwie sehr schön. Ich habe einige lustige Momente mit meiner Hausmutter gehabt, da auf einmal nur noch zwei Personen zusammen gegessen haben statt drei oder vier.. Und ich habe recht viele Beiträge für die Facebookseite geschrieben und unteranderem ein "Blood Donation Camp" besucht und einige Worte zu der Wichtigkeit von Blutspenden gesagt. Und infolge des Camps meinen ersten Award bekommen. Hier werden ganz gerne kleine, goldene Plastikpokale verteilt;)
Wäre der Adventskalender nicht gewesen, hätte ich wahrscheinlich gar nicht an Weihnachten oder die Adventszeit gedacht, aber so hatte ich eine kleine tägliche Erinnerung an Zuhause zum einen und an das kommende Fest zum anderen. Aber den jeweiligen Adventssonntag habe ich zum Beispiel total vergessen und mit Schrecken feststellen müssen, dass dieses Jahr wirklich weder ein Lebkuchenhaus gebaut wird, noch ein weihnachtlicher Schwimmbadbesuch ansteht. Anstelle des Schwimmbadbesuches am 24. habe ich eine heiße Dusche genossen (wir haben erst vor ein paar Tagen den Warmwasserschalter entdeckt;)). Caterina und ich hatten mit Linus und auch dem zukünftigen Boss von Linus in Indien ausgemacht, dass wir gemeinsam einkaufen und dann kochen werden. Das Einkaufen hat sich sehr lustig gestaltet, einfach weil wir in einem Laden waren, wo man sehr kontinental einkaufen kann und wir das Meiste des Gesuchtem auch bekommen haben. Für die Lasagne gab es leider keinen Spinat, deshalb gab es dann eine Blumenkohl-Mais-Lasagne mit VIEL Käse:) Und dazu Auberginen-Tomaten-Gemüse und Kartoffeln. Und zweierlei Nachtisch:)
Also alles in allem ein Weihnachtsessen, was sich sehen lassen konnte. Dazu noch Bier und Wein und ich hatte einen wunderbaren Abend.

Hier ist der 25. der Christmasday und wird sogar auch gefeiert, es kommt natürlich auf die Religion an. Eine hinduistische Mitarbeiterin von uns hat uns erzählt, dass sie nach Bauria in die Kirche geht und da haben wir beschlossen, uns das Ganze einmal anzusehen.
Die Kirche war ziemlich geschmückt, für mich persönlich nicht hundertprozentig weihnachtlich aber egal, und es wurde wahrscheinlich ein Gottesdienst vorbereitet. Der hat aber auch  nach einer Stunde nicht angefangen, weshalb wir dann wieder nach Hause sind.
Und dann heute haben wir normal gearbeitet, seit dem 15.12. haben wir Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag ja das Holiday Camp.
Abschließend zur Weihnachtszeit, ja auch wenn die Weihnachtszeit eigentlich bis zum 6.1. geht, kann ich sagen, dass ich zwar kein indisches Weihnachten hatte, aber nichtsdestotrotz mit den Kleinigkeiten von meiner Familie und dem gemeinsamen Abend mit den Anderen, eine schöne Weihnachtszeit hatte. Ich habe gemerkt, dass es mir an Weihnachten vor allem darauf ankommt, den Tag oder die Zeit mit Menschen zu verbringen, die ich mag und die mich mögen. Der Ort und die Tatsache, ob es Geschenke oder einen richtigen Weihnachtsbaum gibt, ist dabei nebensächlich.

Ihr habt ja schon das eine Maskenbild mit den Kindern vom Holiday Camp gesehen, so etwas und noch andere Sachen machen wir. Neben den Masken haben wir schon Pfaue gebastelt (das indische Nationaltier) und auch Fröbelsterne probiert, sowie Freundschaftsbänder und Böötchen. Außerdem lesen wir ab und zu eine Geschichte vor und lassen die Kinder dann ein oder mehrere Bilder dazu malen. Zudem probieren wir den Kindern Spiele wie Ligretto und Memory beizubringen, aber machen natürlich auch ein bisschen Englisch und Gymnastics. Das macht meistens ziemlich viel Spaß, auch wenn es manchmal sehr, sehr laut werden kann und die Kinder die Malfarben nicht immer gerne teilen wollen. Und unglaublich neugierig sind und alles anfassen wollen....
Trotzdem ist es ganz schön, von 10 Uhr morgens bis 17 Uhr eine Beschäftigung zu haben, mit einer Stunde Mittagspause natürlich und dann am Ende des Tages zu wissen, dass man was gemacht hat. Dazu gehören natürlich auch immer Überlegungen für den nächsten Tag, oder wie man es besser machen könnte, aber das ist eigentlich selbstverständlich und passiert meist auf dem Weg zum Markt um Obst zukaufen.
Neben dem Holiday Camp haben wir die Klassen unter der Woche verständlicherweise gerade nicht, aber auch das Wochenende ist nach wie vor manchmal recht voll, wenn nicht von Klassen, dann von Hochzeiten oder Einladungen. Ungefähr so, wie wir auf dem einen Bild aus dem Adventskalender aussehen, angezogen mit "schicken" Kleidern und behängt mit Schmuck, sollten wir eigentlich zu jeder Hochzeit erscheinen. Da unsere Saris nicht glitzern, wird uns immer gesagt, dass sie nicht schick genug für eine Hochzeit sind. Komplett deutsche Kleidung hingegen geht. Aber wer packt für einen Freiwilligendienst Abendgarderobe ein...?
Das haben wir natürlich auch nicht gemacht. Deshalb werden wir uns nun jeweils einen Anzug schneidern lassen, der dann hoffentlich Ende Januar zu der Hochzeit einer Mitarbeiterin fertig ist.

Doch zuerst "müssen" wir einmal nach Hyderabad zu unserem Zwischenseminar. Das wird wahrscheinlich ziemlich spannend, da wir zum einen die anderen Freiwilligen sehen und zum anderen davor ein paar Tage Urlaub hängen. Mit zwei Motorrädern fahren Linus und ich Richtung Hampi, Caterina sitzt bei mir hinten drauf;) Was genau wir dort machen ist noch unklar, aber man soll wohl wunderschöne Tempel besichtigen und auch ziemlich gut klettern gehen können.
Ich freu mich drauf, einfach um mal wieder eine kleine Abwechslung zu haben.
Außerdem kann ich durch den Austausch mit den anderen Freiwilligen beim Seminar noch neue Ideen sammeln, die wir hier dann umsetzten können.

Euch danke ich für das Durchlesen dieses langen Eintrages und wünsche Euch FROHE WEIHNACHTEN. Zwei Tage zu spät aber was ist schon Zeit?

Und, falls wir uns nicht mehr hören auch einen guten Start ins Jahr 2017!! Auf das all das vorgenommene klappt und die schlimmen Dinge aus dem vergangenen Jahr sich nicht wiederholen.

Liebste Grüße von eurer Emmy:)

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Adventskalender


Day One: India Gate in Delhi mit unserer Chefin :)


Day Two: Eine indische Hochzeit mit unglaublich schmucken Kleidern...


Day Three: Eine eigene Kreation des Rothis zusammengeklappt mit Banane 


Day Four: Meine Freude über den selbstgemachten Adventskalender, er ist gemeinsam mit Caterinas Mutter am 1.12. angekommen;)


Day Five  Humayun´s Tomb, Delhi


Day Six: the best place to be


Day Seven: Statt meiner Nichte hab ich ein anderes Baby auf dem Arm;)


Day Eight: In dem wunderschönen dinning room gab es mal wieder Essen, die Fotografin ist Dorothee, Caterinas Mutter :)


Day Nine: Drawingclass 


Day Ten: On our way to Digha


Day Eleven: Humayun´s Tomb erkunden


Day Twelve: Etwas dekadent aber trotzdem ein wunderbarer Abend:)


Day Thirteen: Streets of Kolkata by Linus


Day Fourteen: Quite busy at a meeting :P


Day Fifteen: Mit dem Start des Holiday Camps haben wir hoffentlich volle Tage;)


Day Sixteen: Keine "Sweetsixteen" mehr, aber dafür gab es zu Beginn und zum Ende des Arbeitstages einen Geburtstagskuchen :)


Day Seventeen: Nach wie vor die beste Medizin gegen alles- Fotos von der kleinen Nichte:)


Day Eighteen: Ein Zirkusbesuch mit drei Motorrädern in einer Kugel



Day Nineteen: Essenszubereitung bei dem zweiten Tag einer zweitägigen Hochzeit:)

Day Twenty: Auf dem Platz vor dem Projekt war ein Cricketspiel/tunier und wir wurden gebeten die beliebten Pokale zu überreichen....


Day Twentyone: Links unsere Hausmutter, rechts Caterina auf dem Weg zu dem Haus unserer Saira;)



Day Twentytwo: Das Holiday Camp läuft sehr sehr gut, heute haben wir Masken gemacht. Anstelle von Kindern hatten wir dann ein paar Pandas, Elephanten, Harry Potters/Zauberer, ein pinkes Einhorn und zwei sehr unterschiedliche Hasen;)



Day Twentythree: Meine Hausmutter und ich bei der letzten Hochzeit. Nur was steht dort geschrieben?


Day Twentyfour: Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest:)