Dienstag, 14. Februar 2017

ONE BILLION RISING

"1 in 3 women across the planet will be beaten or raped during her lifetime. That’s ONE BILLION WOMEN AND GIRLS. EveryFebruary, we rise – in hundreds of countries across the world – to show our localcommunities and the world what one billion looks like and shine a light on the rampant impunity andinjustice that survivors most often face. We rise through dance to express joy and community and and celebrate the fact that we have not been defeated by this violence. We rise to show we are determined to create a new kind of consciousness – one where violence will be resisted until it is unthinkable.
THIS YEAR, WE ARE RISING IN SOLIDARITY AGAINST THE EXPLOITATION OF WOMEN."

Bevor ich nach Indien kam, hatte ich zwar schon von One Billion Rising (OBR) gehört, aber mich erst stärker damit beschäftigt, als Caterinas Mutter zu Besuch kam und fragte, ob NOSKK auch ein Programm zum One Billion Rising Tag hat. Gestartet hat die Idee mit einer Kampagne am 14.02.2012, ein Jahr später, am Valentinstag 2013 kamen Millionen von Menschen aus der ganzen Welt zusammen und zelebrierten unglaublich groß den Tag gegen Gewalt an Frauen.
Seit dem wird jedes Jahr in allen größeren und auch einigen kleineren Städten überall auf der Welt gemeinsam gefeiert und besonders getanzt. Der Tanz "Break the chains" steht dabei immer mit auf dem Programm.
Unsere Chefin hatte ziemlich gut auf den Vorschlag reagiert, dass NOSKK auch an dem Programm teilnehmen und etwas organisieren sollte. Und den Kontakt zu den Organisatoren hergestellt. Die NGOs "Swayam" und "Azaad" planen größtenteils den One Billion Rising-Tag in Kolkata, weshalb diese für uns die nächsten Ansprechpartner wurden.
Letzte Woche haben wir an einem Preparationmeeting teilgenommen und  ich war begeistert, dass die beiden Hauptkoordinatorinnen besonders auf den pünktlichen Beginn des Meetings und des Programms heute im Auge hatten. Und auch sonst war für mich die Zusammenarbeit ziemlich toll, zumal Caterina und ich unsere Ideen und Gedanken sehr gut einbringen konnten. Nach einem Blick auf das Programm war für mich klar, dass ich besonders gerne das Facepainting übernehmen würde und das habe ich dann auch gemacht, nachdem der ganze Platz geschmückt und dekoriert war.
Neben dem TShirt mit dem OBR-Logo nehme ich alleine vom Set-up die Erfahrung mit, hier mal nicht mit einer besonderen Stellung bedacht zu werden, sondern einfach als eine der vielen Freiwilligen, die sich für das vormittagige Aufbauen gemeldet haben.

Von dem Programm selbst habe ich teilweise nicht ganz so viel mitbekommen, einfach weil ich ein Gesicht, Arm oder Hals nach dem anderen bemalt habe....
Aber ich hatte mal mehr oder weniger interessante und nette Leute vor mir sitzen, die sich alle begeistert haben bemalen lassen. Auch wenn ich am Ende und zwischendurch ein bisschen verrückt und müde von dem ganzen Bemalen geworden bin, hat es dennoch Spaß gemacht.
Und die Atmosphäre war einfach toll. Vergleichbar mit einer Sommerfeststimmung, aber die Programme, wie das Poster machen haben tolle Sachen hervorgebracht. 
Außerdem gab es auch auf der Bühne eine unmenge an Sachen, die gezeigt wurden.  Und die Sachen, die ich gesehen habe, waren super.
Caterina hat sich als erste bemalen lassen und mir dann die ersten, noch schüchternen Menschen geschickt und dann gaaanz viele Fotos gemacht.
Für mich wurde es besonders unvergesslich, als es langsam dunkel wurde und die Studenten des Bishop´s College, auf dessen Gelände das ganze stattfand, den Tanz "Break the Chains" als Flashmob gestartet haben und alle getanzt haben. Ob jetzt genau die Tanzschritte aus der Choreo oder nicht, war total egal. Es wurde getanzt, sich gefreut und neues ausprobiert. Neben dem Durchtanzen des eurythmischen Alphabets habe ich mit männlichen Indern getanzt. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber bisher habe ich es immer nur erlebt, dass Männer/Jungs und Frauen/Mädchen nicht gemeinsam am gleichen Platz oder strickt getrennt tanzen.
Und plötzlich habe ich das Gefühl der totalen Zusammengehörigkeit bekommen. Hier haben sich Menschen versammelt, größtenteils Frauen, aber auch viele, viele Männer, die gegen Gewalt gegenüber Frauen auf die Straße gehen. Sie tanzen gemeinsam und tanzen verbindet.
Gerade wenn man sich die Berichte/Posts/etc. zu den unterschiedlichsten Städten anschaut, wird zu jeder Stadt ein kleiner oder großer Ausschnitt des "Break the Chains"- Tanzes gezeigt.
Ich weiß nicht genau, ob sich aus dem Geschriebenen ergibt, wie besonders der Tag für mich heute war. Und wie lange ich ihn in meinem Erinnerungen tragen werde. Aber ja, er gehört für mich zu den Top-Ten-Tagen bisher hier:)
Alles Liebe, eure Emmy:)

Die Tänzerinnen kamen zu Beginn dran:)

Die Secretary der South Indian Women´s Commision, eine tolle Frau!


Die Bühne mit Tänzen


 
Ein tolles Mädchen, welche auch bei NOSKK Tanzstunden für Mädchen gibt und zu wichtigen Themen ausdrucksstarke Tänze macht.

 Ohne Worte...

Postermaking

Tief in die Arbeit versunken;)

 Love, love, love

Sonntag, 5. Februar 2017

Mein Leben gerade



"I discovered there was a rhythm to the streets and beauty in the chaos..."


So, nachdem sich alles wieder ein bisschen eingelebt hat, vorallem die Tatsache für mich, dass ich nur noch etwa sechs Monate hier habe. Dank der überraschend schnellen Ausstellung meines Visas...
Aber was soll ich tun, als das Beste aus den nächsten Monaten rauszuholen:)

Mein Alltag wird oft und immer wieder gerne umgeschmissen, das heißt, dass wir auf der einen Seite Montag, Dienstag, Freitag und Samstag in zwei Schulen gehen, aber auch das ist nichts absolutes festes. Gestern war ich zum Beispiel nicht in der Schule, sondern habe meine Chefin auf ein Meeting begleitet, was sich vorallen mit den Goals 3, 4 und 5 der Sustainable Development Goals (SDGs) befasst hat. Also die Organisation, die hinter dem Meeting stand, arbeitet besonders für die Umsetzung der drei Goals.

Dort habe ich, wie schon so oft, wahnsinnig interessante Menschen, die ich zum Teil schon aus Delhi kannte, oder neu kennenlernen durfte. Leider ist meine Chefin recht oft auf solchen Meetings, weshalb sie dann auch sehr bald zum Aufbruch gedrängt hat. Danach haben wir der Internationalen Kolkata Bookfair einen Besuch abgestattet und mir ist plötzlich bewusst geworden, dass ich noch nie so wirklich nur mit meinen Mitarbeitern ohne Caterina unterwegs. Schön, aber irgendwie auch schräg, da Caterina und ich sonst 24/7 die Zeit miteinander verbringen.

Ansonsten haben wir nach wie vor mehr oder weniger die Klassen, die wir sozusagen von uns aus anbieten. Aber für die sollten wir wohl wieder ein bisschen mehr Werbung machen. Denn sonst ist es so wie heute, dass zwar 4-7 Klassenangebote offen sind, aber niemand erscheint...
Aber ich kann mich meist ganz gut auf meine Klasse um fünf verlassen, aber besonders deshalb, weil die fünf jungen Männer ihr Englisch verbessern wollen. Die der Leichtigkeithalber untereinander kein Englisch sprechen, sondern Bengali. Aber hey, Caterina und ich könnten auf jeden Fall mehr oder nur Englisch miteinander reden und auch mehr und mehr Bengali, aber Deutsch ist dann doch meistens einfach zu verlockend einfach.

Und wenn keine Klassen auf dem Programm stehen, lerne ich gerade sehr viel Bengali. Mir macht es gerade ziemlich viel Spaß und ich kann manchmal einzelne Wörter aus Gesprächen rausfiltern und ahnen, von welchem Verbstamm das konjugierte Verb abstammen könnte. Außerdem würde ich am Ende gerne ein Gespräch führen können, was über `Wie geht es dir?´ und `Wie heißt du?` hinausgeht.

Außerdem haben wir noch vor, ein kleines Werbevideo für NOSKK zu drehen und zu schneiden und auch die Fotos für die Website zu erneuern. Wobei gerade beim letzteren Caterinas Photoshopkenntnisse die meiste Arbeit erledigen werden, ich werde daneben sitzen und `gute`Ratschläge geben ;)
Auch wenn sich der Alltag stehts wieder ändern kann und wahrscheinlich auch noch wird, haben wir viele Aufgaben, neue und alte, die für mich persönlich ganz gut klingen. Auch wenn ich mit meinen eigenen Englischkenntnissen gerade hadere und deshalb die anderen Englischklassen eher Caterina zuschiebe.
Theoretisch ist geplant, dass wir bei einem Beautykurs am Samstag irgendwas unterrichten sollen. Ich glaube Mehendi malen (Henna), aber da weiß ich noch nicht genau, wann, wie und wo das stattfinden soll... Denn Samstags ist es hier alles andere als leer...

Ansonsten kann ich mich echt nicht beklagen. Außer vielleicht, dass mir ein Schwimmbad/See oder irgendwas wo man drin schwimmen kann, fehlt. Aber es gibt schlimmeres. 
Caterina kann nun Scootyfahren und so darf ich auf den vielzähligen Marktbesuchen hintendrauf sitzen und mich müde des Lebens freuen.


Kuchencreme im Gesicht gehört wohl zu jeder Geburtstagsparty dazu:)


Spaß mit den Mitarbeitern kann man eigentlich immer haben, oder ein Badmintonspiel am Abend...


Es gehört eigentlich in den letzten oder vorletzten Blogeintrag, aber es war einfach zu schön:)


Unser Hochzeitsgeschenk für eine befreundetete Mitarbeiterin war ein Tag mit viel Essen in Kolkata:)


Besagter Mitarbeiterin darf vor der Mehendibemalung der Hände noch schnell telefonieren, ich esse mal wieder...


Leider nicht unsere eigenen Saris, aber wir können nun erklären, wie unser nächster Sari aussehen sollte:)


Brüderchen, komm hau dich mit mir....:)