Sonntag, 21. August 2016

Vorbereitungsseminar

Wie man ein Künstler ist

Lass dich fallen.
Lerne Schnecken zu beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die “Ja” sagen
und verteile sie überall in deinem Haus.
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen.
Schaukel so hoch du kannst mit einer Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen.
Verweigere “verantwortlich” zu sein. Tu es aus Liebe.
Mach viele Nickerchen.
Gib Geld weiter. Tu es jetzt. Das Geld wird folgen.
Glaube an Zauberei.
Lache viel.
Bade im Mondlicht.
Träume wilde, phantasievolle Träume.
Zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell dir vor, du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern.
Höre alten Leuten zu.
Öffne dich, tauche ein, sei frei.
Segne dich selbst.
Lass die Angst fallen.
Spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in dir.
Du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken.
Werde nass.
Umarme Bäume.
Schreibe Liebesbriefe.

Joseph Beuys

10 Tage erschienen mir anfangs unglaublich lang und ich hatte ehrlich gesagt nicht so wirklich Lust, das Seminar in Gerolstein zu haben. Aber ich wurde überrascht und am Ende wollte ich gar nicht mehr weg. Nicht nur die Leute waren unglaublich toll und interessant, sondern auch die Einheiten zu Medizin, Kommunikation, Konflikten und Krisen waren unheimlich spannend.

Ich habe Menschen getroffen, die ähnliche Interessen haben und wenn dem nicht so war, hat uns auf jeden Fall eins verbunden, nämlich die Tatsache, dass wir alle ein Jahr ins Ausland gehen. Viele sehe ich wahrscheinlich erst zum Nachbereitungsseminar wieder, was oftmals sehr schade ist, aber ich freue mich auf Skypeanrufe während diesem Jahr, um zu hören, wie es den anderen in Südafrika, Namibia und Kolumbien geht.
Außerdem kann ich die, die ebenfalls nach Indien gehen, bei meinem Zwischenseminar wiedersehen und sie in meiner Urlaubszeit besuchen.
Ich kann nur von mir sprechen, aber mir hat das Seminar geholfen, einige Sachen mit anderen Augen zu sehen und zu wissen, dass ich Menschen habe, die nicht zu meiner Familie oder zu meinen Freunden aus Weimar gehören, die mir in unschönen Zeiten zur Seite stehen und die ich jederzeit kontaktieren kann. Darüber bin ich unglaublich froh und hoffe, dass die Anderen mich auch als so eine Person sehen.
Mir ist das Erlebte ziemlich nahe gegangen, weshalb es mir gerade schwerer fällt, alles zu berichten, aber für Nachfragen habe ich immer ein offenes Ohr.
Die letzten Tage werden ein Sammelsorium von Abschieden werden, oftmals schwer aber ich sage mir, dass es ja nur ein Jahr ist. Außerdem steht meine praktische Motorradprüfung noch an, wovor ich etwas Bammel habe und natürlich die letzten Besorgungen. Trotz der kurzen Zeit in Deutschland hoffe ich, dass sich alles so ergibt, wie ich mir gerade wünsche und ich bald in mein Jahr starten kann.

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