Freitag, 13. Januar 2017

Drei Menschen, zwei Motorräder und rund 400km

Das erste Mal Urlaub.
Na gut wohl eher eine kleine Schnapsidee, die theoretisch auch umsetzbar gewesen wäre, aber es ist ein bisschen naiv zu glauben, dass man nach 3 Stunden "Schlaf", einem zweistündigen Flug von Kolkata nach Hyderabad noch in der Lage ist, an einem Tag rund 400 Kilometer mit dem Motorrad zufahren.

Man sieht, wer die Begeistertere von uns beiden ist;)


Wir (Linus, Caterina und ich) wollten vor unserem Zwischenseminar in Hyderabad noch einen kleinen Urlaub in Hampi anhängen. Allerdings hat alles ein bisschen länger gedauert als gedacht, was das Motorradausleihen betrifft, und dann waren wir auch irgendwann recht müde. Wir waren zwar gerade erst außerhalb von Hyderabad aber haben die Weiterfahrt dann auf den nächsten Tag verschoben.

 


Mit zwei Royal Enfields ging es dann über einige sehr sehr gute und sehr sehr holprige Straßen nach Hampi, wobei Caterina als menschliches Navi fungierte, ohne welches Linus und ich, als Motorradführer, nicht ans Ziel gelangt wären.
Die Landschaft war unglaublich. Natürlich gab es Stellen mit besonders vielen Fabrikgeländen, an denen man nicht unbedingt vorbei muss, besonders wegen der "Speedbreakern" alle 100m.



Aber ansonsten war es unglaublich. Manchmal hatte ich fast das Gefühl, als würde ich durch ein anderes Land fahren, einfach weil ich Hügel oder Berge einfach nicht mehr gewohnt bin. Außerdem war es deutlich trockener als bei uns, weshalb wir häufig durch Landschaften mit viel Sand und großen Gesteinsbrocken fuhren. Schwer zu beschreiben und für mich manchmal auch ziemlich magisch und fast wie im Traum. Ein Weg, den es auf jeden Fall wert ist, gefahren zu werden. Trotz der guten Enfields tat mir irgendwann der Pops weh und ich war froh, als Caterina verkündete:
"Nur noch 33 Kilometer."
Gerade das letzte Stück war wunderbar zu fahren, die Straße schlängelte sich zwischen verschiedenen Bergen hindurch und durch die Dunkelheit konnte ich die immer wieder angeleuchtete Umgebung bewundern und die Kilometer flogen so dahin. Schließlich hatten wir alle die Stille Vermutung, dass wir vielleicht doch komplett falsch gefahren sind, da wir auf plötzlich an Tempeln vorbeifuhren und schließlich auf einem großen Platz vor einem solchen landeten. Schnell war klar, dass wir es doch geschafft hatten und uns endlich um eine Unterkunft kümmern konnten.
Hampi ist eine bei Touristen sehr beliebte Stadt und lebt größtenteils nur vom Tourismus, aber anders als Delhi sind die Bewohner unglaublich lieb und nett und offen. Sie haben ihre Freude an neuen Gesichtern, genauso auch an altbekannten natürlich.

Auf die Felsberge kann man klettern und die Aussicht genießen:)

Es ist ein perfekter Ort um einfach zu sein, man kann auf der einen Seite die netten Restaurants genießen und auf der anderen Seite die vielfältige Landschaft drumherum erkunden. Da Hampi eine alter Herrschaftssitz eines vergangenen Königreichs ist, werden viele alte Tempelanlagen gefunden und ausgegraben und dadurch wird wiederum der Tourismus gefördert.

Die Aussicht;)


Oder die;)

Genau vor dem Tempel kamen wir an.

Müde aber glücklich:)

Eine flinke Klettercata;)


Für mich persönlich waren diese 4 Tage wunderbar. Neben Strapazen und unschöneren Momenten, gab es viel Gelächter, neue Bekanntschaften mit Touristen und Indern gleichermaßen, welche häufig verwundert guckten, als ich meinen Helm absetzte und klar war, dass ich ein Mädchen bin UND Motorrad fahre. Die Sonnenstrahlen wurden nicht mehr durch den Smog gelindert und meine Handoberflächen bekamen einen Sonnenbrand. Aber hey ich würde es immer wieder genau so tun. Obwohl, ich würde mehr Zeit für den Weg einplanen und dann auch länger als nur einen ganzen Tag und zwei Nächte in Hampi bleiben:)


Wir wussten nicht so ganz, was in dem Fluss alles lebt, weshalb wir auf das Badengehen verzichteten.....
Für einen Tag gab es eindeutig zu viele schöne Sachen, die man in Hampi sehen sollte....


Zudem das Gefühl, früh morgens, in der Kälte aufzubrechen, durch ein erwachendes Land zu fahren, um nach so ziemlich genau 12 Stunden unterwegs sein, wieder in Hyderabad anzukommen.
Mit Chaipausen am Straßenrand mit Bananen und Toast hätte ich ewig unterwegs sein können.

  

Ich weiß nun natürlich nicht, ob ich dem Urlaub durch diesen Eintrag Tribut zahlen kann, aber wir sind heute erst aus Hyderabad wiedergekommen und ich muss mich noch ein bisschen dran gewöhnen, wieder hier zu sein. 

Die Gedanken sind überall und nirgendwo, der Kopf sowieso.

Zum Zwischenseminar kommt vielleicht noch etwas, vielleicht auch nicht, aber ich hänge noch ein paar Bilder von dem Mitarbeiterpicknick von NOSKK an, welches wir am 31.12.16 gehabt haben.



Zwei wunderbare Mitarbeiterinnen, von denen die linke bald heiraten wird...


"There will always be room in my house,
because there will always be a place in my heart for you."


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