Donnerstag, 2. März 2017

Darjeeling

´Cause I´m leaving on a bus stand,
Quite sure when I´ll be back again,
Oh love to love to go...

Mit dem bevorstehenden Besuch von Caterinas Vater und ihrer gemeinsamen Fahrt nach Kerala, war für mich klar, dass ich mich selbst auch auf Reisen begeben würde. Von Anfang an war klar, dass ich gerne die Berge sehen würde und ich entschied mich so, nach Darjeeling zufahren, was immer noch in West Bengalen liegt, allerdings im obersten Zipfel, recht nah an der Grenze zu Sikkim.
Am Samstag ging es dann los, mit dem Nachtbus von Kolkata nach Siliguri, da es weder mit dem Zug, noch mit dem Fernbus eine Direktverbindung nach Darjeeling gibt.

Der Busstand in Kolkata

Nach einigem Hin und Her mit den Bussen, zwischendurch einem defekten Bus, kam ich dann gegen Vormittag in Siliguri an und fand auch gleich einen Jeep, der mich in die Berge, nach Darjeeling bringen würde.
Auf Straßen, ähnlich wie die in den Bergen Italiens ging es dann ungefähr 50km und einige Höhenmeter in die Höhe, Richtung Darjeeling. Es war zwar oftmals sehr nebelig und/oder wolkig, aber ich wusste recht schnell, dass ich mir den richtigen Platz ausgesucht hatte.
Die Menschen haben eine ganz andere Mentalität, als ich sie bisher in Indien erlebt habe und so wurde jeder Spaziergang oder Ausflug zu einer wahren Freude für mich.
Auch die Kleidung war ganz ganz anders. Es war zum einen noch recht kalt, weshalb Jacke und Mütze meist auf dem Kleidungsplan standen, aber die Bewohner von Darjeeling und Umgebung hatten nicht die typische indische Kleidung an, sondern trugen ganz normal Jeans, Tshirts und alles andere "westliche". Deshalb landeten meine Salmar Kamez ganz schnell im Rucksack und wurden erst in Kolkata wieder ausgepackt. Und nicht, weil ich sie nicht mag oder so, aber es ist komisch indischer gekleidet zu sein, als Inder selbst;)

Keine Kleidung, dafür aber ein Bootrestaurant, welches gerade renoviert wurde, ansonsten aber sehr, sehr guten Kaffee haben soll;)

Und ganz plötzlich war ich alleine und konnte sieben Tage lang machen, was ich wollte. Das war toll und langsam auch wieder nötig. Gut manchmal war es auch ein bisschen einsam, aber in meinem Lieblingsrestaurant habe ich gerade beim Frühstücken Touristen getroffen, mit denen ich mich ganz gut über verschiedene Sachen austauschen konnte. Und auch mit den Einheimischen habe ich das eine oder andere ganz interessante Gespräch geführt.
Als ich zwischendurch einmal ein paar Kinder gezeichnet habe, als diese auf einem Baum rumgeklettert sind, haben sie irgendwann angefangen, mir über die Schulter zu schauen und zu diskutieren, wer wer ist. Unglaublich süß und ganz begeistert wollten sie dann auch was malen und so hatte ich plötzlich eine Traube von jüngeren Kindern um mich.
An einem anderen Nachmittag haben sich zu der Gruppe zwei Jugendliche gesellt, die sich anfangs nicht getraut hatten, mich anzusprechen. Und daraus hat sich ein sehr schöner Abend entwickelt. Es war ein bisschen kalt, da wir auf dem Chowrasta Market auf Treppenstufen saßen und es einfach ein ganzes Stückchen kälter als in Kolkata ist. Aber mit einem guten Gespräch werden die Gedanken an Kältegefühle in den Fingern ganz schnell vertrieben.





Und ansonsten? Ansonsten bin ich die Straßen und Gassen Darjeelings hoch und runter gelaufen und habe probiert, mir einen groben Überblick über alles zu verschaffen. Das hat ganz gut geklappt, auch wenn ich am Ende immernoch nicht ganz Darjeeling gesehen habe. Dafür war ich in dem "Himalayan Tibet Museum", habe den Zoo und das "Himalayan Mountaineering Instute Darjeeling" angeschaut und die eine oder andere Stunde dort verbracht. Natürlich durfte ein Parkbesuch nicht fehlen und der eine oder andere Gang über eine Teeplantage.
Einen Tag habe ich mir ein Motorrad geliehen, um damit die Gegend rund um Darjeeling zu erkunden und ein bisschen das Kurvenfahren zu üben;)
Aber das und das am Berg das Motorrad zustarten, sollte ich vielleicht noch ein bisschen üben, damit ich in einem Fluss die Kurven nehmen kann und den ganzen Verkehr nicht komplett aufhalte...;)


Darjeeling vom Nightingale Park aus:)


Die Wolken senken sich....


Getting around on the bike:)

 Eine wunderbare Straße mit einem wunderschönen Motorrad:)

Die Schönheit:)


Der Weg zu einer Teeplantage, rechts und links sind jeweils große Teefelder


Meine Zimmeraussicht auf Darjeeling


Ein roter Panda im Zoo:)

Leider nur schwererkennbare Teeplantagen:)

Darjeeling erstreckt sich sehr weit in viele Richtungen;)

Ein Blick auf den Bahnhof Darjeelings, der ganze stolz ist der Himalayan Toytrain, mit dem man von Kurseong rund 30km bis nach Darjeeling fahren kann.

Für mich war der Urlaub eine wunderbare Sache. Zur richtigen Zeit konnte ich ein bisschen Zeit allein verbringen und die sogar im Bett, ohne mich auf irgendeine Art und Weise für etwas anderes zuständig zu fühlen. Das war toll, natürlich könnte ich meinen freien Tag auch bei NOSKK im Bett verbringen, aber ich wäre halt trotzdem noch da. Und dadurch bei irgendwas auch auf Abruf da.....
Ich wäre gerne noch richtig gewandert, allerdings habe ich mich davor nicht allzu sehr informiert und eigentlich alle Routen musste man mit einem Guide machen. Und um 3Uhr morgens aufzustehen, um später den Sonnenaufgang vom Tiger Hill aus zu sehen, habe ich leider ständig verpasst. Entweder war schon von Darjeeling aus die Sicht zu schlecht, oder ich hab einfach verschlafen.
Ich würde gerne nochmal in die Umgebung um Darjeeling reisen, aber weiß noch nicht genau wann und wie, da ich auch nur noch weniger als 6 Monate habe...
Aber in den Monaten kann ja noch viel passieren und wird es auch. Und darauf freue ich mich und versuche, das Beste draus zu machen. Und mal sehen, ob ich auch noch Besuch bekomme oder nicht.... Und welche Orte Caterina und ich gemeinsam besuchen werden.

"Der verborgene Sinn alles Reisens ist es, Heimweh zu haben." 
Erich Kästner

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