Donnerstag, 1. Juni 2017

Alltag oder so was ähnliches

Nach 9 Monaten oder 8 1/2 Monaten, schleicht sich langsam etwas alltägliches ein. Oder vielleicht auch nur ein Rhythmus, der sich meist wöchentlich zu wiederholen scheint... Zwischendurch natürlich immer wieder bespickt mit Sachen, die nicht so funktionieren, wie man sich das vorstellt oder spontan gemacht werden müssen.
Zwischen diesen unbeständigen Dingen, die manchmal meine Tage füllen, gehen wir Montags, Dienstags, Freitags und Samstags in zwei lokale Schulen und geben dort Englischunterricht. Das klappt zum Teil ganz gut, manchmal hat man aber auf Grund des Unterschiedes zwischen Klassengröße und Klassenraumgröße, keine andere Wahl, als mit 40 Jungs ein Spiel zu spielen, um sie möglichst leise zu bekommen. Dann steht man in einem viel zu kleinen Raum mit viel, viel zu vielen Schülern und spielt Galgenraten, einfach, weil "richtiger" Unterricht nicht wirklich möglich ist. Aber dann, wenn die Klassen Feiertags bedingt sehr klein sind, kann man wiederum auf die einzelnen Schüler und ihre Problemchen eingehen.
Irgendwie ganz interessant. Aber auch anstrengend. Und dann, gerade nach einer überfüllten und nervigen Klasse fragt man sich mal wieder öfter, warum man das eigentlich macht und was der Sinn dahinter ist. So sehr wie mich diese Frage auch aufregt, bin ich trotzdem froh, dass ich mich und meine Arbeitsweise nach wie vor hinterfrage und zu verbessern probiere.

Und sonst so? Gerade die letzten zwei/drei Monate haben wir sehr viel Officearbeit gemacht. Wobei Caterina kleinere Reports zu den verschiedenen Arbeitsbereichen gemacht hat und ich mich an den Annual Report 2015/16 gesetzt habe. Die kleinen Reports sind besonders sinnvoll, wenn (internationale) Gäste kommen oder irgendeine Veranstaltung ansteht. Gerade da die meisten unserer Mitarbeiter eher zu viel Arbeit  als zu wenig Arbeit haben, können wir ihnen das Reportschreiben abnehmen. Obwohl auch das nicht wirklich einfach ist. Gerade, wenn die Ansprechpartner und vor allem unsere Chefin eher wenig erreichbar oder da ist.
Aber wenn man sich damit rumgeschlagen hat, lernt man ganz gut, einer Sache so lange hinterherzusein, bis sie fertig ist. Oder man die richtigen Informationen hat.
Eine unglaublich nervenaufreibende Sache für mich, besonders wenn die Reportvorlage zig verschiedene Schriftarten, -größen, usw. und etliche, komisch zugeschnittene Fotos enthält. Da darf man sich dann auch noch durchkämpfen. Der Report für 2016/17 ist glücklicherweise so, dass ich ihn ganz von Anfang an machen darf, so dass ich hoffentlich ganz entspannt da durch komme ;)
Und dann gab es so Aktionen, wie das digitale Erfassen von Artisancards, ein Programm von der indischen Regierung, die den Sariarbeitern/Saribestickern sozusagen eine ID-Card ausstellen wollen. Die ist speziell für Sariartisans, mit der sie dann zum Beispiel ein Bankaccount eröffnen können usw. NOSKK hat die Anträge stapelweise entgegengenommen, da besonders in unserem District (Howrah) Sariwork als Handwerk am größten ist. So saßen wir dann ein paar Tage da und haben Papieranträge in Exceltabellen übertragen und dabei gehofft, ja keinen Fehler zu machen. Sonst wäre die ganze Arbeit umsonst. Anstrengend aber auch lustig, besonders da der Kopf irgendwann ganz, ganz komisch wird :D

Ja, sonst haben die Klassen, die wir im Projekt haben, mal mehr, mal weniger funktioniert, aber das kennt man ja schon. Manchmal ein bisschen traurig, aber dafür hat sich unser Freundeskreis mehr und mehr gefestigt. Auch mit den Lehrern aus den Schulen ist man endlich über das normale Smalltalkgerede hinaus und man kann sich ganz gut über die Kultur- und Religionsunterschiede austauschen. Was einfach echt interessant ist.
Genau, so haben wir dann ein bisschen vor uns hingelebt, aber schnell war auch klar, dass wir wieder Urlaub gebrauchen könnten und haben uns dann Mitte Mai auf den Weg nach Rajasthan gemacht.
Aber darüber werde ich dann ausführlich im nächsten Blogeintrag berichten, das Erlebte würde den Rahmen des Alltags in allen Facetten sprengen.
Schaut einfach nocheinmal die nächsten Tage vorbei und freut euch auf eine Menge Fotos :D


Alles Liebe,
von eurer Emmy

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