Montag, 12. September 2016

Arbeit

Mein letzter Blogeintrag war dem Thema Arbeit gegenüber ziemlich kritisch, dabei halten wir schon die eine oder andere Englischstunde.
Zum Beispiel gehen wir jeden Morgen in den Kindergarten und geben dort "Englischunterricht".
Wenn ein Kind in Indien in die Schule kommt, sollte es das jeweilige Muttersprachenalphabet und das Englische können.

Wir wollen den Kindern (3-5 Jahre) die englische Sprache erst einmal nur näher bringen. Zum Beispiel haben wir zweimal die Geschichte des "Gingerbreadmans" vorgelesen und beim zweiten Mal die Geschichte mit Figuren auf Pappe aus der Geschichte unterstrichen, die wir davor gebastelt haben. Außerdem haben die Kinder es geliebt, als wir ihnen Stifte und Papier mitgebracht haben und sie einfach malen durften, was sie wollen. Für mich ist die Erziehung, die die Erzieherinnen an den Kindern anwenden etwas fragwürdig, ich möchte darauf auch nicht weiter eingehen, aber vielleicht macht es das verständlich, dass Caterina und ich den Plan haben, auf die Kinder anders einzugehen und sie zu akzeptieren, wie sie sind.
Denn wenn man sich in ein kleines Kind hier hineinversetzt, dass "weiße" Menschen wahrscheinlich am ehesten aus dem Fernsehen kennt, merkt man schnell, dass es auch beängstigend sein kann, wenn gleich zwei von denen vor einem stehen.  
Diese Angst und/oder Zurückhaltung probieren wir damit zu vertreiben, dass wir ihnen zeigen, wie wir sind. Auch wie komisch wir uns benehmen, wenn wir Musik anmachen. Um die Kinder ein bisschen zu lockern haben wir einmal Musik mitgebracht und es hat komischerweise einige Zeit gedauert, bis sie mitgetanzt haben. Nun gut, es war auch englische Musik und keine Hindi- oder Bengalimusik, aber ich würde es gerne noch einmal mit einer solchen ausprobieren. 

Auch für ältere Interessierte geben wir Englischunterricht, wobei Caterina bisher den meisten Unterricht macht, da sie a) schon länger da ist und b) sie guten Unterricht macht ;)
Aber wir haben den Plan, uns mehr und mehr abzuwechseln und die Gruppen aufzuteilen, dass der eine die bessersprechenden übernimmt und der andere die, die noch ziemlich am Anfang stehen.
Die eine Gruppe von Mädchen haben wir schon geteilt und ich hoffe, dass mein Teil der Gruppe etwas aus dem Unterricht mitnehmen konnte, da sie eher gar kein Englischsprechen konnten und ich kein Bengali. Aber ich glaube fest daran, dass sich langsam zeigen wird, ob sie besser werden und ob sie meinen Unterricht verstehen.

Neben dem Englischunterricht bieten wir auch Gymnasticgruppen an, da viele der jungen Frauen oder Mädchen nichts weiter machen, als nach der Schule nach Hause zu gehen. Natürlich treffen sie sich mit Freundinnen und machen bestimmt auch echt schöne Sachen, aber die Bewegung bleibt dabei auf der Strecke. Wohingegen die Jungs oft gegen Abend auf dem Platz vor dem Projekt lange und ausdauernd Fußball spielen.

Außerdem helfen wir auch bei Dokumentationen von Projekten von NOSKK mit und sind gerade noch dabei, alle Projekte kennenzulernen und sogenannte Fieldvisits zu machen.
Auf die freue ich mich besonders, da man dann auch die Menschen und die Umgebung hier besser kennenlernen wird.

Bis dahin, machts gut und wenn ihr Gedanken, Ideen oder Vorschläge habt, was Unterichtsinhalte etc betrifft, dann könnt ihr diese gerne äußern, wir würden uns freuen.

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