Montag, 5. September 2016

Der erste Trip nach Kolkata

Der Tag begann heute etwas früher als sonst, da Caterina und ich ja nach Kolkata wollten, um Geld zu wechseln und ein bisschen die Stadt zu erkunden und natürlich um indische Kleidung zu kaufen.
Am Tag zuvor hat Caterina sich ein Fahrrad gekauft, zwar gibt es hier im Office eins, aber manchmal wird das benutzt und da wir nun zu zweit sind, ist ein eigenes Fahrrad ganz praktisch. Und wir bekommen mehr als genug Taschengeld von den Freunden.

Also sind wir mit dem Fahrrad nach Bauria gefahren und haben dort auf den Zug gewartet. Ziemlich cool ist, dass es neben den Bahnhof ein paar Männer gibt, die sozusagen Tag und Nacht auf abgestellte Fahrräder aufpassen und wenn man das Fahrrad wieder abholt, bezahlt man soweit ich weiß,10 Rupien.
In den Zügen gibt es immer ein Frauenabteil, was ich persönlich ganz angenehm finde, uns beiden ist bisher noch nichts komisches passiert oder so, aber es ist doch angenehm mal nur unter Frauen zu sein.
Als wir dann nach 50 Minuten Fahrt in Howrah Station angekommen sind, haben wir nach einem Bus gesucht, der uns über den Hugli zum New Market bringt. Wir haben auch einen gefunden, einen neueren, sogar mit Klimaanlage. In den Bussen ist es so, dass man einsteigt und ein Mann durch den Bus geht, der dann das Geld einsammelt.
Beim New Market haben wir nach einer Geldwechselstube, oder nach einem Bankautomaten gesucht und sind auch irgendwann fündig geworden, aber meine Kreditkarte hatte irgendein Problem, deshalb konnte ich mir bisher kein Geld abheben. Caterina hat mir deshalb Geld geliehen und ich probiere gerade meine Karte zum Laufen zu bekommen.
Am New Market haben wir auch nach Kleidung geguckt, da die indische Kleidung für Frauen unglaublich schön und angenehm zu tragen ist.
Der Stand bei dem wir schließlich gelandet sind, hatte viele unglaublich schöne Sachen, allerdings hat er uns ziemlich übers Ohr gehauen und wir haben am Ende mehr bezahlt, als eigentlich nötig gewesen wäre. Aber da unser Bengali noch sehr schlecht ist, haben wir nicht auf Bengali, sondern nur auf Englisch feilschen können, was die Sache mit einem wenig englischsprechenden Verkäufer erschwert. Caterina hat es trotzdem sehr gut gemacht, finde ich und man lernt ja auch mehr und mehr dazu.

Danach sind wir ein bisschen kreuz und quer durch die Stadt gelaufen und haben die St. John´s Church besucht:





Und haben unser Mittagessen in einem Bistro in einem Park am Hugli gegessen, wo sich viele unverheiratete Paare zum Händchenhalten usw. treffen.




 Uns wurde von einem ehemaligen Freiwilligen ein sehr schönes Stadtviertel in der Nähe des Huglis empfohlen, wir haben es zwar wahrscheinlich nicht ganz gefunden, aber wie man auf dem Bild vielleicht erkennen kann, eine sehr lustige Art der Stromkabelbefestigung.


Mit dem wahrscheinlichen Nichtfinden des gewünschten Stadtviertels war unser Tag aber noch nicht vorbei, da wir beschlossen haben, einen Krankenbesuch bei dem bereits erwähnten ehemaligem Freiwilligen zu machen, der in Helgo zu Besuch ist, wo auch Linus wohnt.
Nach einer sehr lustigen Busfahrt in einem älteren Bus und einer Taxifahrt, haben wir Tikiapara erreicht und mussten im strömenden Regen, mit Hilfe von GoogleMaps die Wohnung der beiden suchen.
Dort haben wir Kaffee und lange Gespräche über unsere Arbeit bekommen und konnten den Kindern, die in dem Projekt dort leben, bei der Einübung einer Tanzchoreographie für den heutigen "Happy Teacher´s Day" zugucken.

Im Dunkeln ging es dann mit einem Bus Richtung Howrah Station, wobei ich anmerken möchte, dass es auch in vielen Bussen eine Seite für die Frauen und eine für die Männer gibt.
Einen Zug zurück zufinden war wieder ein bisschen schwer, aber dank Caterinas Nachfragerei, hat es geklappt und wir waren nach der Fahrradtour zurück im Projekt, wo uns das Abendessen erwartet hat.

Unsere Chefin ist zwar Sonntags selbst nicht im Projekt, aber sie hat sich ein bisschen Sorgen um uns gemacht, da wir erst sehr spät für ihre Verhältnisse nach Hause gekommen sind. Anfangs, so hat Caterina mir das erzählt, hatte sie nur sehr wenig Freiheiten und hat länger gebraucht, um den Menschen, die hier leben, verstehen zu geben, dass sie mehr gewöhnt ist, als ab 6 Uhr abends das Haus nicht mehr zu verlassen. Natürlich denke ich, dass die Sorgen bestimmt auch berechtigt sind, aber ich bin persönlich froh, dass sich alles ein bisschen gelockert hat und Caterina schon so viel erreicht hat. Sie war aber auch überrascht, dass wir alleine Richtung Kolkata fahren durften und die Mitarbeiter hier bisher nichts gegen die Idee gesagt haben, dass wir zu einem großen Fest, ähnlich wie der Karneval in Rio de Janiero, nach Kolkata fahren möchten und dort vielleicht die Nächte im Hotel schlafen würden.

Aber bis dahin ist es noch weit und ich/wir werden sehen, was uns noch so alles erwartet, auch bezüglich unserer Arbeit.
Bis dahin, machst gut und genießt die Tage.

Hier der Link zu Caterinas Blog: https://caterinindia.wordpress.com/

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