Samstag, 10. September 2016

Statt der Arbeit bekamen wir Essen....;)


Seit nun fast 10 Tagen bin ich in Indien und bin auch schon ganz gut angekommen.
Langsam lerne ich mehr und mehr die Leute und die Gegend hier kennen und merke oft, wie unglaublich lieb und interessiert die Menschen hier sind.
 Ein Spaziergang mit Linus und Caterina ;)

Bei dem täglichen Spaziergang, den Caterina und ich unternehmen, sehen wir oftmals Neues von der Landschaft und genießen die Zeit draußen. Teilweise ist es so. dass man ein bisschen schräg beäugt wird, da man eigentlich bei einem Spaziergang ja nur sinnlos in der Gegend rumläuft, ein komischer Gedanke für viele hier Lebenden. Für uns sind diese Spaziergänge unglaublich gut, da man auf der einen Seite die Gegend erkunden kann und auf der anderen sich die Leute nach und nach an uns gewöhnen. Denn klar ist, dass es in diesem Teil Indiens bisher nur sehr wenige Touristen hingekommen sind und wir deshalb nach wie vor eine Attraktion sind und dies wahrscheinlich auch bleiben werden.
Alleine in den 10 Tagen, die ich hier bin, wurde ich schon öfter nach Fotos oder Selfies gefragt, als in dem vergangenen Jahren in Deutschland.... Dazu muss ich sagen, dass oftmals einfach so Fotos gemacht wurden und wenn man unterwegs etwas einkauft, sich schnell eine Menschentraube um uns oder in der Nähe bildet.
Manchmal ist das echt anstrengend und auch ein bisschen lästig, zumal mindestens einer bei Ausflügen oder Spaziergängen uns sieht, der uns kennt und das den Leuten im Projekt erzählt. Dadurch ist uns klar, dass wenn uns irgendwas passieren sollte und sei es nur ein "Unfall" mit dem Fahrrad, bei dem wir zum Beispiel in einen der zahlreichen Teiche hier fallen, wäre dies der ganze Gesprächsstoff für die nächsten Tage und unsere Hausmutter und die Mitarbeiter würden sich unendlich viele Sorgen machen. Auch wenn uns nichts schlimmes passiert, außer, dass wir mit nassen Sachen nach Hause kommen. 
Wir probieren deshalb  uns in verschiedenen Sachen langsam heranzutasten, auch was die Selbstständigkeit nach Einbruch der Dunkelheit betrifft.
Ich weiß nicht mehr genau, ob ich erwähnt habe, dass wir bei unserem Kolkatabesuch recht spät für die Verhältnisse hier zurück gekommen sind und anscheinend hat sich unsere Chefin mehr Sorgen gemacht, als wir gedacht haben. Gemerkt haben wir es daran, dass, als wir heute nach einem Ausflug mit einer Mitarbeiterin an deren Haus vorbeigekommen sind, wollte sie uns ins Projekt bringen, um dann alleine wieder zurück zufahren. Dagegen haben wir natürlich protestiert, da wir nicht einsehen wollten, dass wir nicht zu zweit fahren dürfen, sie aber alleine. Am Ende hat sie sich überreden lassen und wir sind gen Heimat gefahren.

Nun aber einmal zur Arbeit, auf die ich schon durch den Titel hinweisen wollte.
Die Arbeitsbeschreibung in der Stellenanzeige bei den Freunden ist ganz anders, als das, was wir hier wirklich an Arbeit haben.
Natürlich wissen wir, dass wir beide die ersten Freiwilligen sind und deshalb auch viel dazu beitragen müssen, die Stelle hier mit Arbeit zu füllen und sie für weitere Generationen von Freiwilligen auf eine gute Basis zu bringen. Aber wie auch im normalen Arbeitsleben hängt auch viel davon ab, was sozusagen der Arbeitgeber von seinen Arbeitnehmern erwartet.
Um das folgende richtig auszudrücken, möchte ich zu Beginn sagen, dass ich hohe Achtung vor meiner Chefin und allen Mitarbeitern hier habe, da sie viel Zeit und Ideen in das Projekt stecken. Allerdings haben sie sich leider nicht so wirklich genau überlegt, was ein oder gar zwei Freiwillige hier machen können. 
Caterina hatte das schon einmal angesprochen, also dass es uns an Arbeit mangelt und gestern noch einmal. Diesmal etwas stärker, weshalb man gestern und heute wirklich gemerkt hat, dass sich Gedanken gemacht wurden, was wir noch machen können.
Einige Englischklassen haben wir schon und da es für die Jugendlichen und Schüler unter der Woche schwieriger ist, die wenig freie  Zeit mit Englisch zu verbringen, werden wir vollere Wochenenden haben. Nichtsdestotrotz müssen für die Stunden Schülerinnen und Schüler gefunden werden, was ein weiteres Problem birgt. Mangels unseren Bengalikenntnissen ist es schwer für uns Interessierte zu finden. Wobei man da sagen muss, dass die englischsprechenden Mitarbeiter uns tatkräftig unterstützen. Aber wer dann am Ende beim Unterricht erscheint, ist auch immer eine Frage.
Neben den Bemühungen für das Arbeit- und Schülerfinden für uns, wurden wir heute regelrecht mit Essen überschüttet. 
Unsere Chefin hat auf Nachfrage von uns hin, uns Butter und Honig mitgebracht. Und man kann sich gar nicht vorstellen, wie alleine nach 10 Tagen mit sehr viel Reis und gekochtem Gemüse, das indische Brot Rothi mit Butter und Honig schmeckt.

Neben dem Essen haben wir gestern und heute Abend zwei lustige Ausflüge mit dem Fahrrad unternommen. Gestern Abend waren wir am Hugli/Hoogly, was ein unglaublicher Anblick war:


Leider nicht die beste Qualität:)

Danach hat uns der Mitarbeiter, der mit uns unterwegs war, das nächstliegende Krankenhaus gezeigt und uns dem einen oder anderen Bekannten von ihm vorgestellt. Begleitet mit dem Ruf: "Slow! Slow!", da wir ihm anscheinend zu schnell auf dem Fahrrad durch die Dunkelheit gefahren sind;)

Und heute Abend sind wir nach einigen Schwierigkeiten mit dem Fahrrad, Sariseinkaufen gewesen, da nächste Woche hier ein großes muslimisches Fest ist, das ID-UZ-ZOHA (https://en.wikipedia.org/wiki/Eid_al-Adha).
Dafür kam uns allen die Idee, dass für Caterina und mich Saris gekauft werden, die wir dann und bei weiteren Festen anziehen können:

Die Auswahl war etwas schwierig, genauso wie die Diskussion, dass wir das Oberteil zum Anprobieren an dem Laden sofort über unsere TShirts ziehen, aber das wurde nicht gestattet.
Zuhause haben wir sie dann mit Hilfe unserer Hausmutter einmal angezogen und auch gleich ein paar Fotos gemacht.

So, ich hoffe, dass ich mich allzu sehr verhaspelt habe und ihr mir einigermaßen folgen könnt. Wenn nicht, sagt einfach Bescheid, wenn ihr was nicht versteht!
Ich bin gerade etwas zu faul, diesen Roman noch einmal durchzulesen.....
Also bis Bald:)

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